CfP - Jahrestagung der GWMT in Ingolstadt 2023

GESELLSCHAFT FÜR GESCHICHTE DER WISSENSCHAFTEN, DER MEDIZIN UND DER TECHNIK

 

Der Vorstand der Gesellschaft für die Geschichte der Wissenschaften, der Medizin und der Technik e. V. (GWMT) lädt in Kooperation mit dem Deutschen Medizin­ historischen Museum Ingolstadt (DMMI) und dem am Deutschem Museum München angesiedelten Projekt Ingenieur-Geist und Geistes-Ingenieure (IGGI) zu Vortrags­ und Sektionsanmeldungen für die fünfte Jahrestagung der Gesellschaft ein. Die Tagung findet vom 13.-15. September 2023 in Ingolstadt statt und hat das

Rahmenthema

Mensch - Maschine - Mobilität in der Geschichte von Medizin, Wissenschaft und Technik

 

Damit widmet sich die Jahrestagung der GWMT 2023 der historischen Betrachtung der Themenfelder „Mensch und Maschine", ,,Maschine und Mobilität", ,,Mobilität und Mensch" sowie deren Übergängen und Abgrenzungen.

 

 

Mensch und Maschine

 

 

 

Von der Antike bis heute wurden Maschinen verschiedenster Form und Funktions­ weise entworfen - ob als „klassische" Automaten oder als moderne Algorithmen. Viele von ihnen sollten den Menschen bzw. dessen Handeln nachahmen, unter­ stützen, ersetzen oder sogar übertreffen. Seit dem ausgehenden 20. Jahrhundert verändern sogenannte „intelligente Maschinen" unsere Lebenswelt maßgeblich.

 

Neben vielen positiv bewerteten Aspekten waren und sind mit solchen Entwicklungen Jedoch auch konkrete Probleme verbunden. Diese kritischen Diskurse sind von Emotionen und Vorstellungen geprägt, die ein breites Spektrum von Angst bis Hybris abdecken. Letztere zeigte sich nicht nur in Fiktionen vom künstlich geschaffenen Menschen, wie dem Golem aus der Jüdischen Mythologie oder der Frankenstein'schen Kreatur und ihren Adaptionen, sondern auch in vielen Science­ Fiction-Erzählungen und -Filmen.

 

 

Maschine und Mobilität

 

 

 

Veränderungen in räumlicher und sozialer Mobilität stehen in einem engen Zusammenhang mit technischen und wissenschaftlichen Entwicklungen. Oft waren es Maschinen, durch die sich die Grenzen der Mobilität verschoben haben und die so zu Vermittlerinnen politischer, ökonomischer und sozialer Aushandlungsprozesse wurden. Umgekehrt lässt sich jedoch auch fragen, ob Maschinen zwangsläufig Mobilität ermöglichen. Wie steht es um Lenkung oder Verhinderung von Mobilität durch Maschinen7 Und wie wirkte sich die maschinengebundene Mobilität auf ökologische Zusammen hänge aus?

 

Doch auch die Maschinen selbst konnten mobil sein. Das machte sie zu einem wichtigen Instrument für die Etablierung und Festigung von Macht- und Abhängigkeitsverhältnissen, etwa durch die Zurschaustellung teurer Automaten, die systematische Durchdringung nationaler Ökonomien im Zuge von Kolonialisierungsbestrebungen oder auch durch direkte Kriegshandlungen.

 

 

Mobilität und Mensch

 

 

 

Soziale wie räumliche Mobilität prägt die Jeweilige Gesellschaft und ihre Lebensformen. Dabei kann die Mobilität auch zu einem Faktor sozialer Distinktion werden, etwa durch fehlende Zugänge oder Ausschlussmechanismen. Die Vorstellung, sich auch in bislang nicht zugänglichen Räumen wie Luft, Wasser, Höhe und Tiefe bewegen zu können, regte Forschung und Phantasie an.

 

 

 

Mobilität kann darüber hinaus in einem enger gefassten, körperlichen Sinne verstanden werden. Erkrankungen, Verletzungen und Behinderungen, welche die Bewegungsfreiheit veränderten oder einschränkten, wurden als medizinisches und bisweilen soziales Problem zu einer wissenschaftlich-technischen Herausforderung gemacht. Dieser Aspekt leitet zum Themenfeld „Mensch und Maschine" über und zu den Maschinierungsprozessen, ohne die große Teile der heutigen Medizin nicht denkbar wären. Die diese umgebenden Ermöglichungsdiskurse neigen allerdings dazu, ihre positiven Effekte hervorzuheben.

 

 

Tagungsort

 

 

 

Der Dreiklang des Tagungsthemas entstand als Synthese aus der inhaltlichen Ausrichtung der veranstaltenden Institutionen und des Tagungsortes:

 

 

 

„Mensch" rekurriert auf die Arbeitsschwerpunkte des DMMI, das sich der Medizingeschichte in einer breiten, kultur- und sozialhistorisch verstandenen Perspektive nähert und dabei stets die unterschiedlichen Akteure im Blick behält.

 

Die GWMT-Jahrestagung bildet für das DMMI den Höhepunkt eines Jahres, in dem es gleich zwei Jubiläen begehen kann: die Eröffnung des Museums 1973 und die Grundsteinlegung zum Museumsgebäude der „Alten Anatomie" im Jahr 1723.

 

 

 

„Maschine" wiederum verweist auf Objekte, wie sie in Ausstellungen des Deutschen Museums zu sehen sind. Das IGGI-Projekt geht von einem erweiterten Maschinenbegriff aus, indem es auch abstrakte Produkte einbezieht. Der Maschinenbegriff geht Jedoch bei weitem darüber hinaus, so zum Beispiel, wenn er als Analogie dient, um komplexe Systeme wie etwa Körper, Ökosysteme oder Gesellschaften zu beschreiben.

 

 

 

„Mobilität" heißt Beweglichkeit. ,,Maschinen bewegen die Welt" hieß es in einer früheren Ausstellung des Deutschen Museums. Der Begriff nimmt darüber hinaus unmittelbar Bezug auf Ingolstadt - nicht nur als Standort einschlägiger Industrie­ betriebe, sondern auch als interdisziplinär angelegter Forschungsschwerpunkt an der Technischen Hochschule Ingolstadt und der Katholischen Universität Eichstätt- 1 ngolstadt.

 

Zudem bietet Ingolstadt als „Frankenstein-Stadt" einen facettenreichen Bezug zum Tagungsthema. Denn Victor Frankenstein, der heute als Symbolgestalt biotechni­ scher Grenzüberschreitung schlechthin gilt, soll wahrend seines Medizinstudiums in Ingolstadt die „Kreatur" erschaffen haben.

 

 

 

Einreichen von vortragen, Sektionen, Science Slam

 

 

 

Die Teams von DMMI und IGGI möchten ausdrücklich zum Einreichen obJektbezogener Beitrage ermuntern. Zudem ladt ein kleiner Kinosaal im Tagungsgebaude dazu ein, in den Beitragen auch Filme als Quellen zu behandeln.

 

 

 

Willkommen sind vorschlage zu Einzelvortragen (30 Minuten inkl. Diskussionszeit) oder Sektionen (120 Minuten). Sektionsvorschlage sollten aus drei oder vier Einzelvortragen bestehen (bei drei vortragen in der Regel mit Kommentar) und genügend Zeit für die Diskussion einplanen. vorschlage für andere Sektionsformate werden mit Interesse geprüft. vorschlage für Einzelvortrage sind mit Abstracts (max. 1 Seite) einzureichen; bei Sektionen sind eine Einführung in die Sektion zusammen mit den Abstracts der Einzelbeitrage einzureichen. Bei gleicher Qualität werden Sektionen, die akademische Generationen überspannen, bevorzugt. Auch Vorschlage für Vortrage und Sektionen, die sich nicht auf das Rahmenthema beziehen, können sehr gerne eingereicht werden.

 

 

 

Am Eröffnungsabend im DMMI soll ein neues Wettbewerbs-Format ausprobiert werden, ein moderierter „Science Slam". Wir hoffen auch hierzu auf zahlreiche

 

eingehende vorschlage. Für die Beitrage ist eine Redezeit von s Minuten vorgesehen.

 

Die witzig-wortgewandten Kurzvorträge des Science Slam finden ohne digitale Prasentationsmöglichkeit statt. Hier ist Form ulieru ngsku nst und analoge Kreativität gefragt!

 

 

 

Vorschlage sind bis zum 28.2.2023 einzureichen über das online-Einsendeformular auf der Website der GWMT.

 

 

 

Sie erreichen das Organisationsteam unter der Emailadresse gwmt23@d eutsc hes- museum.de

 

oder per Post mit dem Stichwort „GWMT 23" an PD Dr. Rudolf Seising

 

Forschungsinstitut für Technik- und Wissenschaftsgeschichte

 

Projekt IGGI: Ingenieur-Geist und Geistes-Ingenieure -- Eine Geschichte der Künstlichen Intelligenz in der Bundesrepublik Deutschland

 

Deutsches Museum München M useu msi nsel 1

 

80538 München

GESELLSCHAFT FÜR GESCHICHTE DER WISSENSCHAFTEN, DER MEDIZIN UND DER TECHNIK

Der Vorstand der Gesellschaft für die Geschichte der Wissenschaften, der Medizin und der Technik e. V. (GWMT) lädt in Kooperation mit dem Deutschen Medizin­ historischen Museum Ingolstadt (DMMI) und dem am Deutschem Museum München angesiedelten Projekt Ingenieur-Geist und Geistes-Ingenieure (IGGI) zu Vortrags­ und Sektionsanmeldungen für die fünfte Jahrestagung der Gesellschaft ein. Die Tagung findet vom 13.-15. September 2023 in Ingolstadt statt und hat das Rahmenthema:

Mensch - Maschine - Mobilität in der Geschichte von Medizin, Wissenschaft und Technik

Damit widmet sich die Jahrestagung der GWMT 2023 der historischen Betrachtung der Themenfelder „Mensch und Maschine", ,,Maschine und Mobilität", ,,Mobilität und Mensch" sowie deren Übergängen und Abgrenzungen.

  • Mensch und Maschine
    Von der Antike bis heute wurden Maschinen verschiedenster Form und Funktions­ weise entworfen - ob als „klassische" Automaten oder als moderne Algorithmen. Viele von ihnen sollten den Menschen bzw. dessen Handeln nachahmen, unter­ stützen, ersetzen oder sogar übertreffen. Seit dem ausgehenden 20. Jahrhundert verändern sogenannte „intelligente Maschinen" unsere Lebenswelt maßgeblich.

Neben vielen positiv bewerteten Aspekten waren und sind mit solchen Entwicklungen Jedoch auch konkrete Probleme verbunden. Diese kritischen Diskurse sind von Emotionen und Vorstellungen geprägt, die ein breites Spektrum von Angst bis Hybris abdecken. Letztere zeigte sich nicht nur in Fiktionen vom künstlich geschaffenen Menschen, wie dem Golem aus der Jüdischen Mythologie oder der Frankenstein'schen Kreatur und ihren Adaptionen, sondern auch in vielen Science­ Fiction-Erzählungen und -Filmen.

  • Maschine und Mobilität
    Veränderungen in räumlicher und sozialer Mobilität stehen in einem engen Zusammenhang mit technischen und wissenschaftlichen Entwicklungen. Oft waren es Maschinen, durch die sich die Grenzen der Mobilität verschoben haben und die so zu Vermittlerinnen politischer, ökonomischer und sozialer Aushandlungsprozesse wurden. Umgekehrt lässt sich jedoch auch fragen, ob Maschinen zwangsläufig Mobilität ermöglichen. Wie steht es um Lenkung oder Verhinderung von Mobilität durch Maschinen7 Und wie wirkte sich die maschinengebundene Mobilität auf ökologische Zusammen hänge aus?

Doch auch die Maschinen selbst konnten mobil sein. Das machte sie zu einem wichtigen Instrument für die Etablierung und Festigung von Macht- und Abhängigkeitsverhältnissen, etwa durch die Zurschaustellung teurer Automaten, die systematische Durchdringung nationaler Ökonomien im Zuge von Kolonialisierungsbestrebungen oder auch durch direkte Kriegshandlungen.

  • Mobilität und Mensch
    Soziale wie räumliche Mobilität prägt die Jeweilige Gesellschaft und ihre Lebensformen. Dabei kann die Mobilität auch zu einem Faktor sozialer Distinktion werden, etwa durch fehlende Zugänge oder Ausschlussmechanismen. Die Vorstellung, sich auch in bislang nicht zugänglichen Räumen wie Luft, Wasser, Höhe und Tiefe bewegen zu können, regte Forschung und Phantasie an.

Mobilität kann darüber hinaus in einem enger gefassten, körperlichen Sinne verstanden werden. Erkrankungen, Verletzungen und Behinderungen, welche die Bewegungsfreiheit veränderten oder einschränkten, wurden als medizinisches und bisweilen soziales Problem zu einer wissenschaftlich-technischen Herausforderung gemacht. Dieser Aspekt leitet zum Themenfeld „Mensch und Maschine" über und zu den Maschinierungsprozessen, ohne die große Teile der heutigen Medizin nicht denkbar wären. Die diese umgebenden Ermöglichungsdiskurse neigen allerdings dazu, ihre positiven Effekte hervorzuheben.

Tagungsort

Der Dreiklang des Tagungsthemas entstand als Synthese aus der inhaltlichen Ausrichtung der veranstaltenden Institutionen und des Tagungsortes:

„Mensch" rekurriert auf die Arbeitsschwerpunkte des DMMI, das sich der Medizingeschichte in einer breiten, kultur- und sozialhistorisch verstandenen Perspektive nähert und dabei stets die unterschiedlichen Akteure im Blick behält.

Die GWMT-Jahrestagung bildet für das DMMI den Höhepunkt eines Jahres, in dem es gleich zwei Jubiläen begehen kann: die Eröffnung des Museums 1973 und die Grundsteinlegung zum Museumsgebäude der „Alten Anatomie" im Jahr 1723.

„Maschine" wiederum verweist auf Objekte, wie sie in Ausstellungen des Deutschen Museums zu sehen sind. Das IGGI-Projekt geht von einem erweiterten Maschinenbegriff aus, indem es auch abstrakte Produkte einbezieht. Der Maschinenbegriff geht Jedoch bei weitem darüber hinaus, so zum Beispiel, wenn er als Analogie dient, um komplexe Systeme wie etwa Körper, Ökosysteme oder Gesellschaften zu beschreiben.
„Mobilität" heißt Beweglichkeit. ,,Maschinen bewegen die Welt" hieß es in einer früheren Ausstellung des Deutschen Museums. Der Begriff nimmt darüber hinaus unmittelbar Bezug auf Ingolstadt - nicht nur als Standort einschlägiger Industrie­ betriebe, sondern auch als interdisziplinär angelegter Forschungsschwerpunkt an der Technischen Hochschule Ingolstadt und der Katholischen Universität Eichstätt- Ingolstadt.

Zudem bietet Ingolstadt als „Frankenstein-Stadt" einen facettenreichen Bezug zum Tagungsthema. Denn Victor Frankenstein, der heute als Symbolgestalt biotechni­scher Grenzüberschreitung schlechthin gilt, soll wahrend seines Medizinstudiums in Ingolstadt die „Kreatur" erschaffen haben.

Einreichen von Vortragen, Sektionen, Science Slam

Die Teams von DMMI und IGGI möchten ausdrücklich zum Einreichen obJektbezogener Beitrage ermuntern. Zudem ladt ein kleiner Kinosaal im Tagungsgebaude dazu ein, in den Beitragen auch Filme als Quellen zu behandeln.

Willkommen sind vorschlage zu Einzelvortragen (30 Minuten inkl. Diskussionszeit) oder Sektionen (120 Minuten). Sektionsvorschlage sollten aus drei oder vier Einzelvortragen bestehen (bei drei vortragen in der Regel mit Kommentar) und genügend Zeit für die Diskussion einplanen. vorschlage für andere Sektionsformate werden mit Interesse geprüft. vorschlage für Einzelvortrage sind mit Abstracts (max. 1 Seite) einzureichen; bei Sektionen sind eine Einführung in die Sektion zusammen mit den Abstracts der Einzelbeitrage einzureichen. Bei gleicher Qualität werden Sektionen, die akademische Generationen überspannen, bevorzugt. Auch Vorschlage für Vortrage und Sektionen, die sich nicht auf das Rahmenthema beziehen, können sehr gerne eingereicht werden.

Am Eröffnungsabend im DMMI soll ein neues Wettbewerbs-Format ausprobiert werden, ein moderierter „Science Slam". Wir hoffen auch hierzu auf zahlreiche

eingehende vorschlage. Für die Beitrage ist eine Redezeit von 5 Minuten vorgesehen.

Die witzig-wortgewandten Kurzvorträge des Science Slam finden ohne digitale Prasentationsmöglichkeit statt. Hier ist Form ulieru ngsku nst und analoge Kreativität gefragt!

Vorschlage sind bis zum 28.2.2023 einzureichen über das online-Einsendeformular auf der Website der GWMT.

Sie erreichen das Organisationsteam unter der Emailadresse gwmt23@deutsches-museum.de
oder per Post mit dem Stichwort „GWMT 23" an PD Dr. Rudolf Seising
Forschungsinstitut für Technik- und Wissenschaftsgeschichte
Projekt IGGI: Ingenieur-Geist und Geistes-Ingenieure -- Eine Geschichte der Künstlichen Intelligenz in der Bundesrepublik Deutschland
Deutsches Museum München Museumsinsel 1
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